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Patchworkreise nach Plasy

For my english readers: Please use google translator, this article is written in German.

Kennt Ihr das Gefühl, wenn Ihr Euren Koffer nicht in den Zug bekommt, weil er zu schwer ist? Das hatte ich schon lange nicht mehr. Zuletzt war meine Tasche so schwer als ich mit dem Zug zum Skifahren unterwegs war und meine Skischuhe in die Reisetasche gepackt hatte. Diesmal bin ich jedoch nicht zum Skifahren unterwegs gewesen, sondern zum Nähen.

Im letzten Jahr hatte Regine von ihrer Reise nach Plasy und dem dortigen Workshop erzählt und mich mit diesem Reisebericht angesteckt. Aus diesem Grund machten wir uns am 29.06. auf nach Plasy. Mein Koffer war schon auf der Hinfahrt voll. Meine Hexagone und das Gildeheft mussten kurzfristig zu Hause bleiben. Leider steckte im Gildeheft auch das ins Deutsche übersetzte Workshop-Programm.



Wir kamen Sonntagabend in Plasy an. Einige Frauen waren schon am Samstag angereist und hatten den Sonntag bereits zum Nähen genutzt. Wir drehten erst einmal eine Runde durch das Internat, in dem wir die Woche verbringen würden und bezogen unser Zimmer. Am Montag machten wir uns daran unsere geliehenen Nähmaschinen aufzubauen. Dann kam die Frage auf, was wir nähen wollten. Jeden Tag gab es verschiedenste Themen, die an einer Wand aufgelistet waren, leider nur in Tschechisch – was ohne die Übersetzung teilweise etwas schwierig einzuordnen war, doch bestimmte Techniken haben einen internationalen Namen. Wir entschieden uns mit einem Jellyrolequilt zu beginnen.


Als ich mich für diesen Workshop entschied, war mir nicht klar, für was ich mich da gerade entschieden hatte. Wir blätterten durch ein Heft und zeigten auf einen Quilt, waren ganz begeistert, kauften den Stoff und begannen zu nähen. Ich habe an dem Quilt fast die ganze Woche gearbeitet.






 Zwischendurch habe ich noch zwei andere Projekte begonnen und bin mit meinem Jellyroleprojekt bis auf das Binding, fertig geworden. Ich habe ihn sogar auf der Longarm gequiltet. Das Binding hätte ich auch schaffen können, wenn ich gewollt hätte, doch am Schluss ließ ich mich von anderen kleinen Projekten ablenken.

 Wie gesagt, am Montag starteten wir mit dem Jellyroleprojekt.

 Am Dienstag, gab es einen Workshop „Dalie“. Da musste ich einfach mitmachen. Also habe ich für einen Tag meine Jellyroles zur Seite geschoben. An der Dalie habe ich 8 Std. gearbeitet. 2 Std. wurde zugeschnitten und 6 Std. genäht. Ich finde es interessant, wie unterschiedlich die Dalien der einzelnen Teilnehmerinnen geworden sind. Ich werde bestimmt wieder eine nähen. Sie gefällt mir so gut.



 Am Mittwoch gab es einen Workshop zum Thema Bargello. Ich habe einen ganz kleinen Bargello genäht, nur um die Technik einmal auszuprobieren. Ich hatte vorher immer großen Respekt vor diesem Muster, doch eigentlich ist die Technik ganz einfach: Erst werden Streifen genäht, dann werden diese auseinandergeschnitten und in unterschiedlicher Höhe zusammengesetzt. Der Trick ist, dass man die Streifen vor dem Zerschneiden zu einem Tunnel zusammen näht.


 Am Samstag habe ich am Workshop von Regine teilgenommen. Sie hat uns eine Schnitttechnik erklärt. Auch diesmal habe ich nur einen Block genäht, um die Technik kennenzulernen. Andere Frauen, waren „fleißiger“.


 Dann habe ich noch kleine Papagei genäht (ach ich liebe diesen Schnickschnack) und eine Tasche begonnen. Am Samstag um 21.30 Uhr wurde mir dann der Strom abgeschaltet, da meine Maschine an einem Verlängerungskabel von anderen Frauen hing, die nach Hause fahren wollten. Da es eh schon recht spät war, habe ich eingepackt.

 Es war eine wunderbare Woche, wir haben von 8:30 Uhr – ca .22.00 Uhr genäht, dabei waren wir fast die ersten die abends schlafen gingen. Unterbrochen wurde das Nähen nur durch Mittag-, Kuchen und Abendessen. Obwohl ich kein Tschechisch verstehe bzw. spreche war es eine sehr schöne Woche. Ich konnte mich mit den meisten anderen Kursteilnehmerinnen mit Deutsch und Englisch oder durch Zeichensprache verständigen. Wer also ebenfalls Nähsüchtig ist, sollte sich überlegen im nächsten Jahr auch nach Plasy zu fahren.

 Mein Koffer, war auf der Rückfahrt übrigens noch schwerer als auf der Hinfahrt. Der Mann, der ihn mir ins Gepäckfach hiefte, fragte nur, ob ich Steine dabei hätte. Nein, ich hatte eine Menge Stoff im Koffer ;-) - Zusätzlich hatte ich noch eine Tüte mit meinem Quilt zu tragen.

Kommentare

  1. Boa,warst du fleißig,der Quilt sieht fantastisch aus,auch die restlichen Teile sind ganz toll.
    Ich glaube in Tschechien kann man günstig Stoff kaufen,da bist du gut eingedeckt wenn der Koffer so schwer war.Hab viel Spass beim Verarbeiten.
    LG Hannelore

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  2. Hallo Ann,

    woow, das finde ich ja cool...und ganz schön mutig....eine ganze Woche Patchwork-Nähen...und das in einem fremden Land...mit Händen und Füßen sich verständigen...klasse!
    Und deine Ergebnisse sind super ...die Dahlientechnik ist interessant und dein Quilttop sieht Hammer aus.
    Na, da hätte ich mich aber auch mit Stoffe eingedeckt;-)...viel Spaß beim vernähen.

    Liebe Grüße
    Klaudia

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  3. Einen wirklich interessanter Bericht gibst du uns zu lesen. die Workshopthemen klingen alle interessant - den Dahlienkurs hätte ich auch gern gemacht. und dein fast fertiger Quilt ist faszinierend.

    LG, Petruschka

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  4. Ich habe Deinen Bericht sehr genossen. Eine Woche nur mit Nähen zu verbringen ist schon ein toller Luxus. Gut, dass Du ihn Dir gönnen konntet. Der Quilt ist jetzt sicherlich fertig? Auf der Longarm würde ich auch gern mal nähen.
    Viele liebe Grüße
    Anke

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